Unter den fünf Nebengassen der 1344 erweiterten Stadt Bern (Gründung 1191) war die Golatenmatt-Gasse, heute Aarbergergasse, eine der wichtigsten für das Gewerbe. In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 1575 vernichtete die letzte Feuersbrunst von Bern 43 Häuser, die noch einen grossen Holzanteil besassen. Sofort nach der Katastrophe wurden sie wieder aufgebaut, jetzt aber aus Sandstein.
Da, wo Sie heute die Gourmanderie Moléson empfängt, ist das Haus, wenn auch nicht gänzlich, so doch in grossen Teilen aus jener Zeit erhalten. Im 18. Jahrhundert verbesserte man den Wohnkomfort und erhöhte die Gebäude um ein Stockwerk.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts war das Haus im Besitz der altpatrizischen Familie von Fischer, die seit dem Jahr 1226 in Bern ansässig ist und viele hohe Regierungsämter bekleidete. Der Scharfrichter, Johann Jucker, der zugleich Tierarzt war, hatte hier seinen Wohnsitz. Im 3. Stockwerk befand sich die Synagoge der jüdischen Gemeinde Bern.
Im Jahr 1920 erwarben meine Urgrosseltern die Liegenschaft, wo sich schon seit 1865 ein Restaurant befand. Bis 1946 führte es die verwitwete Urgrossmutter, Louise Meyer-Wey, mit grossem Erfolg weiter. Über 52 Jahre fand sich in der Familie kein Nachfolger.
1998 haben wir unsere Wirtschaft Gourmanderie Moléson übernommen und als traditionsreiches Berner Restaurant wieder aufblühen lassen.